Airbnb – nicht beeindruckt

Nur noch Airbnb. Kennt jemand noch HRS? Oder hotel.de? booking.com anyone? Und überhaupt: Hotels? Sind doch so Trump.

Also klar, unser nächster Aufenthalt im Ausland wird mit Airbnb geplant. Diese Auswahl ist doch toll, da findet man garantiert was Nettes in der Wunschlocation zu einem günstigen Preis. Und tatsächlich, da findet meine Frau das Passende für uns, und der Preis scheint auch ok – am nächsten Tag wollen wir den Vermieter kontaktieren.

Am nächsten Tag ist der Preis aber deutlich höher. Und es gibt unterschiedliche Preise, wenn man ein- oder ausgeloggt ist. Es gibt bei der Buchungsanfrage wieder einen anderen Preis. Es gibt Wochentags-, Wochenende- und Durchschnittspreise, und keiner weiß, was angezeigt wird. Und Rabatte werden zum Teil falsch berechnet, denn 10% von 1622 sind nicht 148.

Also kontaktiere ich den Vermieter, warum die Preise so abweichen. Es stellt sich heraus, dass die Vermieter oft nicht wissen, welchen Preis die Interessenten sehen und diese nicht unbedingt mit denen übereinstimmen, die die Anbieter eingeben.

Es standen bei uns über eine klare Definition von Apartment A von Tag x and y 3 verschiedene Preise im Raum, was es Bieter und Interessenten schwer macht, eine gemeinsame Sprache zu finden. Stattdessen mehrere Runden Extra-Diskussion und Verhandlungen, Ärger über springende Preise und ein negatives „Kauf“-Erlebnis“ wegen gefühlter Preistreiberei und -intransparenz (prozentuale Provision an airbnb lassen grüßen).

Und ach, airbnb überschreibt Texte in Nachrichten, wenn es denkt, das seinen Email-Adressen oder Telefonnummern, bevor gebucht wird. Waren aber Preisnachfragen, keine Telefonummer. Also noch einmal ein Missverständnis mit dem Vermieter.

Und dann denke ich – das ist ein Milliardenunternehmen?

Ist Airbnb mittlerweile so mit dem Umgang mit so viel Geld beschäftigt, dass die Resourcen und die Brainpower in das Geldmanagement gesteckt werden? Verdeckt das Wachstum auf dem Papier grundlegende Probleme?

Vielleicht bin ich einfach nicht spontan genug. Vielleicht ist das alles ok so, nur ich komme nicht zurecht. Vielleicht reicht auch dem CEO von einer 25-Mrd.-Firma eine 80-Prozent-Lösung…