NAV, quo vadis? 4 Erkenntnise von den NAV TechDays 2015

Die NAV TechDays 2015 in Antwerpen sind vorbei. Diese Veranstaltung war für mich die erste dieser Art und sie dürfte neben der EMEA Directions die größte für Europa sein. Man spürt bei solchen Events viel deutlicher, woher der Wind weht und auch wohin die Reise gehen kann. Man ist technologisch viel näher am Puls der Zeit. Was habe ich davon mitgenommen? Hier meine 4 Punkte, die ich von den NAVTechdays mitgenommen habe.

Cloud

Wen überrascht es? Microsoft drängt nun mit aller Macht auch in die Cloud und will einen Paradigmenwechsel in diesem Sektor forcieren: ERP als SaaS, weg von großen monolitischen Projekten und Produkten. Man verspricht Vorteile für alle Beteiligten wie

  • für Kunden: geringe Startinvestitionen, schnell dazu abonnierbare Features und Rechenleistung (zahle nur, was Du brauchst)
  • für Partner: verbesserte Liquidität durch Abo-Modell, weniger Wartung durch mehr Produkt- und weniger Individualentwicklung

Es gibt aber auch kritische Stimmen, die sagen, dass sowohl Produkt, Partner und besonders der Markt noch Zeit brauchen und mit der alleinigen Aussage „Alles wird Cloud“ nicht alle Probleme gelöst sind.

Liebe Kunden, richtet euch schon mal ein – Microsoft möchte euch in der Cloud sehen!

NAV Automatisierung per Powershell

Powershell ist zweifellos das mächtigste Werkzeug, um Funktionalitäten in Windows zu skripten und zu automatisieren. NAV-Gurus wie Waldo und Vjeko arbeiten verstärkt damit, um immer wiederkehrende Arbeiten auch rund um NAV per Knopfdruck erledigen. Das finde ich super – genau dafür ist Technik da!

Powershell wird immer mehr zu einer Schnittstelle zwischen NAV und Programmen und Prozessen, auch in der Entwicklung. So wird Powershell verwendet, um Source Management zu vereinfachen.

Waldo hat im Rahmen der NAVTechdays 2015 seine Sammlung von Powershell-Skripten veröffentlicht. Hier ein paar Features:

  • vollautomatische NAV-Installation
  • vollautomatisches Backup
  • Automatisches CU (Cumulative Update) einspielen

Die Skripte findet ihr > hier.

Events

Eines der größten technischen Neuerungen von NAV 2016 ist die Einführung von Events. Dabei klingt man sich an vorgegebene Auslöser (Trigger) ein und kann von außen an diesen Stellen seinen Code ausführen (Response).

Darauf basierend wurde eine Workflow-Engine in NAV 2016 eingeführt. Damit können Trigger und Response separat entwickelt und später ohne Programmcode gekoppelt werden.

Damit kann man in vielen Situation Geschäftslogiken und Änderungen umsetzen, ohne diverse Standardobjekte auch nur zu berühren! Das ermöglicht zusammen mit den auch neuen Extensions (wie Apps für NAV) eine deutlich modularere (Produkt-)Entwicklung. Bis die große Branchenlösungen diese Möglichkeiten auch sinnvoll nutzen, dürfte aber noch einige Zeit vergehen.

Verwendung von externen Komponenten und Diensten

Weiterhin wurde die Verwendung von externen Komponenten und Diensten wie Web Services innerhalb von NAV 2016 vereinfacht. So können neben den bekannten SOAP- nun auch JSON-basierte Web Services konsumiert werden. Das möglicht eine vereinfachte Erweiterung von Funktionalitäten von NAV.

Fazit

NAV, quo vadis? Wohin gehst du, NAV? Aus technologischer Sicht bietet NAV 2016 nun viele neue Spielzeuge. Die Ideen dahinter gehen meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Die Cloud-Ausrichtung von Microsoft wird besonders in Deutschland spannend, weil hier kulturell die Themen Datenschutz, Privatsphäre, Sicherheit eine größere Rolle spielen. Ich glaube, wenn eine Cloud-Technologie/Anwendung wirklich einfach und nützlich ist, wird sie sich durchsetzen, siehe Netzwerk-Effekt. Ob das für den ERP-Markt gilt, wird sich noch zeigen.

Random Fact

Im Epos Quo Vadis von 1951 hatte Bud Spencer seine erste Rolle als Statist.